Neue Studie unter Leitung der Stanford University bietet Lösungen für nachhaltiges Wassermanagement

Eine bahnbrechende, von der Stanford University geleitete Studie zeigt, wie eine nachhaltige Landbewirtschaftung in den peruanischen Anden dazu beitragen kann, Wasserkraft und Landwirtschaft vor dem Klimawandel zu schützen, und weist dabei auf die Wiederaufforstung flussaufwärts und naturbasierte Lösungen als Schlüsselstrategien hin.

Eine neue Studie, veröffentlicht in Communications – Earth & Environment, hat vielversprechende Lösungen für den Ausgleich des Wasserbedarfs für Energie und Landwirtschaft in den peruanischen Anden aufgezeigt, mit weitreichenden Auswirkungen auf ähnliche Regionen weltweit. Da Wasserkraft eine entscheidende Quelle kohlenstoffarmer Energie ist, zeigt die Forschung, wie koordinierte Anstrengungen im Landmanagement eine nachhaltige Energie- und Nahrungsmittelproduktion auch angesichts der Herausforderungen des Klimawandels sicherstellen könnten.

Unter der Leitung des Natural Capital Project (NatCap) der Stanford University integriert die Studie Wasserkraftbetriebe mit Wassereinzugsgebietsprozessen und Klimaprognosen anhand eines hochauflösenden Modells des Huallaga-Flussbeckens oberhalb des Chaglla-Staudamms. Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Wasserkraftbetreibern und landwirtschaftlichen Gemeinden, um nachhaltige Praktiken zu etablieren.

„Diese Studie ist spannend, weil sie zum ersten Mal Klimawandel, Wasserkraft und Landmanagementpraktiken in einem robusten Entscheidungsfindungsansatz zusammenführt“, sagte Hauptautor Zhaowei Ding, ein Postdoktorand bei NatCap, in einem Pressemitteilung„In dieser Region hat man sich mit den Zusammenhängen zwischen Wasserkraft und Abholzung oder Wasserkraft und Nahrungsmitteln befasst, aber sie waren nicht miteinander verknüpft. Jetzt können wir zeigen, wohin das Wasser im Becken fließt, und wir können unsere Managementvorschläge optimieren.“

Nachhaltige Lösungen trotz wachsendem Druck

Das peruanische Anden-Amazonas-Becken ist äußerst anfällig für klimabedingte Veränderungen der Niederschlagsmuster und der Landnutzung.

Geringere Niederschläge, insbesondere während der Wachstumsperiode, zwingen die Bauern flussaufwärts, sich auf Bewässerung zu verlassen, was die Wasserverfügbarkeit für Wasserkraftwerke flussabwärts verringert. Solche Spannungen zwischen den Wasser-, Energie- und Nahrungsmittelsektoren dürften ohne strategische Intervention eskalieren, so die Studie.

„Diese Forschung dokumentiert zum ersten Mal wissenschaftlich mögliche Prognosen dieser Veränderungen – der erste Schritt zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen Wasser, Energie, Nahrung und Ökosystem in den peruanischen Becken mit zunehmend ausgeprägten menschlichen Einflüssen“, sagte Co-Autor Waldo Lavado, ein Forscher beim Nationalen Dienst für Meteorologie und Hydrologie Perus, in der Pressemitteilung.

Naturbasierte Ansätze bieten Hoffnung

Die Studie identifiziert naturbasierte Lösungen als Schlüssel zur Konfliktminderung. Investitionen in Wiederaufforstung und die Einrichtung geschützter Gebiete könnten den Bewässerungsbedarf senken und so die Wasserverfügbarkeit für die Wasserkraft flussabwärts erhöhen.

Wälder spielen eine entscheidende Rolle bei der Bodenerhaltung und verringern Erosion und Sedimentation, die den Staudammbetrieb behindern.

„Die örtlichen Landwirte und Gemeinden sind sich der Notwendigkeit bewusst, die Ökosysteme und Landschaften, auf denen ihre Produktionssysteme basieren, zu schützen. Doch in einer sich verändernden Umwelt stehen sie vor erheblichen Herausforderungen“, ergänzt Co-Autorin Andrea Baudoin Farah, Assistenzprofessorin an der Colorado State University und ehemalige Postdoktorandin bei NatCap.

Durch die gezielte Wiederaufforstung ertragsschwacher Betriebe und die Verbesserung der Bewässerungseffizienz in den verbleibenden landwirtschaftlichen Zonen können sowohl der Energie- als auch der Nahrungsmittelsektor profitieren.

Weitere Implikationen und Zukunftsaussichten

Um diese Erkenntnisse auch über die Anden hinaus zu verbreiten, ist die Zusammenarbeit zwischen den globalen Wasserkraftakteuren von entscheidender Bedeutung. Die größten Staudämme in Asien stehen vor ähnlichen Herausforderungen und könnten von ähnlichen naturbasierten Lösungen profitieren.

„Wenn die Betreiber von Wasserkraftwerken ihre Einnahmen aufrechterhalten wollen, müssen sie ihre Investitionen in die Natur oberhalb ihrer Staudämme erhöhen“, fügte leitender Autor Rafael Schmitt, leitender Wissenschaftler bei NatCap und Projektleiter, hinzu.

Die Forschung ist ein Aufruf zum Handeln für einen kollektiven Ansatz zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung, der wesentlich zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels beiträgt.